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Channel: Sport & Freizeit – Seite 84 – Unser Havelland (Falkensee aktuell)
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Seniorensport: Der TSV Falkensee lädt Senioren zum Line Dance ein!

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Wir müssen die Senioren schnellstmöglich wieder in die Bewegung bringen, fordert Birgit Faber vom Sportverein TSV Falkensee. Der Verein versucht ganz in diesem Sinne, so viele passende Bewegungsangebote wie nur möglich auf die Beine zu stellen. Bei den älteren Damen kommt vor allem die Einladung zum Line Dance sehr gut an. Auch wenn tanzwillige Herren schmerzlich vermisst werden.

3.000 Euro erhält jede Schule im Land, um am Programm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ teilzunehmen. Das von Bund und Ländern aufgelegte Programm soll Zusatzangebote schaffen, um die Kinder nach dem langen Corona-Lockdown wieder in die Bewegung zu bringen. Allein in Brandenburg werden dafür knapp 69 Millionen Euro in die Hand genommen.

Der TSV Falkensee e.V. (www.tsv-falkensee.de) arbeitet bereits mit der ein oder anderen Schule aus dem Ort zusammen, um eben diese Bewegungsangebote zu schaffen.

Birgit Faber ist der Geschäftsführende Vorstand beim Turn- und Sportverein Falkensee. Sie spricht deutliche Worte: „Wir müssen nicht nur die Kinder, sondern auch unsere Senioren schnell wieder in die Bewegung bringen. Aus Angst vor Corona bleiben sie oft allein Zuhause in ihren Wohnungen. Dabei ist Bewegung für sie ganz besonders wichtig, um die Abwehrkräfte zu stärken und die Muskeln zu erhalten. Die Senioren haben keine Zeit, um ihre Defizite nach Corona wieder aufzuholen, das sollten sie unbedingt sofort machen.“

Der TSV bietet eine ganze Reihe von Sportarten und Aktivitäten an, die sich für die Senioren eignen. Birgit Faber: „Wir bieten jetzt in unserem FunFit Fitnesszentrum die Möglichkeit an, für drei Monate Mitglied zu werden und dabei auf dem Weg zu mehr Fitness von unseren Trainern begleitet zu werden. Wir möchten dabei aus einer extrinsischen eine intrinsische Motivation machen und wieder den Spaß an der Bewegung wecken. Ich habe mir letztens erst wieder das FunFit angesehen und war überrascht, dass so viele ältere Leute vor Ort waren und trainiert haben. Sie verabreden sich regelrecht mit Gleichaltrigen für eine Stunde Sport. Der soziale Aspekt ist für sie dabei ganz besonders wichtig.“

Im TSV gibt es für die Senioren auch eine Tischtennisgruppe in der Sporthalle des Lise-Meitner-Gymnasiums. Eine Nordic Walking Gruppe in Finkenkrug, die besonders Corona-sicher im Freien unterwegs ist. Und eine Fahrrad-Truppe, die mit dem Rad Touren unternimmt. Auch der Reha-Sport, der sich mit einer ärztlichen Verordnung wahrnehmen lässt, ist weiterhin im Angebot.

Birgit Faber: „Die Senioren sind bei uns nicht an eine Sportart oder an eine bestimmte Gruppe gebunden. Sie können von Montag bis Sonntag alle Bewegungsangebote nutzen. Und das wohnortnah in den verschiedenen Sporthallen.“

Der TSV hatte vor der Corona-Pandemie über 4.200 Mitglieder. Während der Pandemie hat der Verein viele Mitglieder verloren, konnte sich zuletzt aber wieder erholen. So ist die Zahl im Dezember wieder auf 3.712 gestiegen. Birgit Faber im Dezember: „Wir sind froh, dass wir nach 2G-Regeln trainieren können und nicht nach 2G-Plus-Regeln agieren müssen. Wichtig ist vor allem, dass keine Bewegungsangebote für Senioren eingestellt werden müssen, das könnten wir nicht mehr reparieren. Das Angebot sind wir der Generation, die das Land mit aufgebaut hat, schuldig. Viele Senioren sind einsam zu Hause, da sind der Mann oder die Frau vielleicht schon verstorben. Da ist es ganz besonders wichtig, die Kontakte zu anderen Mitmenschen zu erhalten.“

Tanzen mit Abstand – das geht beim Line Dance ohne Problem

Im TSV ist Annette Röhr (64) für die spaßhaft „Teenager Spätlese“ genannte Seniorenschaft im Alter über 60 Jahre verantwortlich. Sie bietet immer am Freitag morgen eine Seniorentanzgruppe an.

Annette Röhr: „Wir haben hier erst ganz normale Tänze und Kreistänze einstudiert. Nachdem Corona aufgekommen ist, sind wir zum Line Dance gewechselt. Das ist sehr praktisch, denn wir tanzen noch immer zusammen, wahren dabei aber den gewünschten sicheren Abstand. Es sind immer so etwa zehn bis fünfzehn Frauen, die beim Line Dance mitmachen.“

Birgit Faber: „Für die Arm-/Beinkoordination ist das Tanzen einfach wunderbar. Das ist zugleich die beste Sturzprophylaxe.“

Eine Tanzstunde dauert immer anderthalb Stunden lang. Die Line-Dance-Choreografien holt sich Annette Röhr aus dem Internet oder bringt sie von Lehrgängen mit: „Die Schritte müssen schon zu uns und zu unserer Musik passen. Eine einfache Choreografie lernen wir in gut zwei Wochen, bei komplexen Schrittfolgen dauert es schon einmal länger. Wir treten mit unseren Tänzen auch gern auf, etwa bei der Weihnachtsgala vom TSV. In Berlin waren wir sogar schon einmal bei einem Treffen mehrerer Tanzgruppen mit dabei.“

Die Line-Dance-Choreografien der Damen tragen lustige Namen wie Klopf-Tango, Cowboy-Charleston oder Spiegel-Walzer. Werden sie angespielt, wissen die Seniorinnen sofort, wie die Choreografie funktioniert – und legen los.

Ingelore Schönebeck (80): „Ich tanze seit über zwanzig Jahren. Wir sind eine lustige Truppe, viele von uns haben vorher schon in der Spandauer Straße getanzt. Wir lernen immer wieder etwas Neues, weil wir das Alte so schnell vergessen.“

Die große Frage ist natürlich, wo sind eigentlich die Männer? Helga Riebe (87): „Keine Ahnung, das wissen wir nicht, es hat sich noch keiner bei uns beim Seniorentanz vorgestellt. Die Männer tanzen eben nicht so gern. Wir beneiden jede Frau um einen Mann, der gern tanzen geht. So einen möchten wir alle gern haben.“ (Text/Fotos: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 190 (1/2022).

Der Beitrag Seniorensport: Der TSV Falkensee lädt Senioren zum Line Dance ein! erschien zuerst auf Unser Havelland (Falkensee aktuell).


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